Sprecher/-in 1:
Du wirst in der S-Bahn von vier Fremden beobachtet. Du fühlst dich unwohl, schaust um dich herum. Da sind auch andere Menschen. Plötzlich kommt die Vierergruppe auf dich zu und sie beginnen, dich zu schubsen. „Helfen Sie mir“, sagst du zu einer nahe stehenden Person. Du hast gelernt, dass man das in Not so machen soll. Aber diese Person zieht entschuldigend die Augenbrauen nach oben und blickt dann zu Boden.
Sprecher/-in 2:
Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! (Mt 27,24)
Sprecher/-in 1:
Jesus wird Pontius Pilatus vorgeführt. Er ist der Statthalter Roms, Stellvertreter des Kaisers vor Ort. Pilatus hat die Macht und die Möglichkeit, Jesus zu begnadigen. Tut er aber nicht. Er gibt die Entscheidung ab. Um ihn herum skandieren die Menschen: „Ans Kreuz mit ihm!“ Und Pilatus gibt nach – wenn sie es so wollen! Mit der Menge will er es sich nicht verscherzen. Er muss ja auch seinen Status sichern. Pilatus macht sich zwar die Hände nicht schmutzig, aber unschuldig ist er auch nicht.
Sprecher/-in 2:
Impulsfragen:
· Wo hast du die Möglichkeit, etwas zu verändern?
· Für wen kannst du dich einsetzen?
· Ist Helfen manchmal gefährlich?
Liedruf
Sprecher/-in 2:
Gerechter Gott,
mal bin ich obenauf, mal ganz unten.
Mal ganz laut, mal verdruckst und still.
Mal mutig, mal bequem. Immer bin ich Mensch unter Menschen.
Und dass ich auch Mensch mit Menschen und für Menschen bin,
dafür gib mir bitte die Kraft.
Amen.